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Trends & Prognosen

Aktuelle US-Wirtschaftsdaten treiben Veränderungen im Goldmarkt voran

6 min.

28.07.2024

US-Wirtschaftsdaten und Goldmarkt.

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Quelle: ChatGPT (OpenAI)

Neue Wirtschaftsdaten aus den USA haben den Goldmarkt erneut ins Zentrum der Finanzwelten gerückt. Jüngste Wirtschaftsindikatoren können nicht nur Investorenstrategien neu prägen, sondern auch langfristige Prognosen beeinflussen. Während Analysten die Daten entschlüsseln, könnten diese Enthüllungen eine entscheidende Wende für den Goldpreis signalisieren.

Marktschock? US-Wirtschaftsdaten im Fokus 

 

Die jüngsten ökonomischen Veröffentlichungen aus den USA – insbesondere die Berichte über die Verkäufe bestehender Immobilien und Unternehmensinvestitionen in Ausrüstungen – zeichnen ein Bild erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit. Die Daten zum US-Immobilienmarkt im Juni 2024 offenbarten einen Rückgang der Verkaufszahlen um 5,4% – ein deutliches Zeichen einer Abkühlung in einem Sektor – der häufig als Barometer für die Gesamtwirtschaft gilt. Der Einbruch in diesem Bereich könnte eine Verringerung des Konsumentenvertrauens und eine Antizipation schwächerer wirtschaftlicher Bedingungen widerspiegeln.

 

Parallel dazu zeigen die Daten zu den Unternehmensinvestitionen in Ausrüstungen einen Rückgang um 4% im selben Monat, was die Zurückhaltung der Unternehmen hinsichtlich Kapitalausgaben und möglicherweise eine pessimistischere Einschätzung zukünftiger Wirtschaftsaussichten signalisiert. Diese Entwicklungen sind für den Goldmarkt von besonderer Bedeutung. Als traditionelle Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit und Inflation tendieren Goldpreise dazu, auf makroökonomische Schocks mit erhöhter Volatilität zu reagieren.

 

Die Integration dieser spezifischen Wirtschaftsindikatoren in die Analyse des Goldmarktes bietet ein komplexes Bild der Wechselwirkungen zwischen makroökonomischer Performance und Investitionsverhalten in sicheren Anlagen. Für Marktbeobachter, welche die Korrelationen zwischen ökonomischen Fundamentaldaten und Rohstoffmärkten analysieren, bieten diese Zeiten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für tiefergehende Analysen und strategische Überlegungen.

Goldmarkt im Sturm: Turbulenzen durch neue Daten 

 

Der jüngste Bericht über die US-Wirtschaft hat den Goldmarkt in Aufregung versetzt. Historisch gesehen reflektieren die Preise für Gold oft die allgemeine Unsicherheit über die Weltwirtschaft. Die neuesten Daten bilden keine Ausnahme. Eine detaillierte Betrachtung der Marktreaktionen zeigt, dass die Volatilität im Goldpreis sowohl von realen als auch von psychologischen Faktoren angetrieben wird. Investoren tendieren dazu, in unsicheren Zeiten auf Gold zurückzugreifen. Die aktuellen Wirtschaftsindikatoren haben dieses Muster nur verstärkt.

 

Die Preisdynamik im Juli deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer schnell auf die Veröffentlichung der US-Wirtschaftsdaten reagierten, indem sie ihre Positionen in Gold anpassten. Dieses Verhalten verstärkt den Stellenwert von Gold als Krisenwährung, insbesondere in Zeiten, in denen andere Märkte instabil erscheinen. Die Analyse der Handelsvolumina und der Preisbewegungen nach der Veröffentlichung der Daten zeigt eine signifikante Erhöhung der Nachfrage, was zu Preissprüngen führte, welche deutlich über dem Tagesdurchschnitt lagen.

 

Der Einfluss geopolitischer Ereignisse und politischer Entscheidungen in den USA und weltweit kann ebenfalls nicht unterschätzt werden. Diese Faktoren interagieren oft auf komplexe Weise mit wirtschaftlichen Indikatoren und beeinflussen die Investitionsströme in Gold. Die gegenwärtige wirtschaftliche Unsicherheit sowie politische Spannungen könnten weiterhin eine Schlüsselrolle in der Preisentwicklung von Gold einnehmen, da Investoren nach Sicherheit in einem zunehmend volatilen globalen Umfeld suchen.

 

Strategiewechsel: Was Analysten jetzt raten

 

Angesichts der volatilen Wirtschaftsbedingungen raten führende Finanzinstitute und Marktexperten zu einer Erhöhung des Goldanteils in Anlageportfolios, um Risiken besser zu managen und gegen Inflation zu schützen. So empfehlen beispielsweise Analysten von J.P. Morgan eine erhöhte Vorsicht bei Anlageentscheidungen und sehen Gold weiterhin als essentiellen Bestandteil eines diversifizierten Portfolios.

 

Zudem weist Daniel Fisher von Physical Gold auf die Bedeutung technischer Analyse hin, um die optimalen Kauf- oder Verkaufspunkte zu identifizieren. Indikatoren wie der gleitende Durchschnitt und Widerstands- bzw. Unterstützungsniveaus werden oft herangezogen, um die Marktsentimente zu deuten und strategische Entscheidungen zu treffen. In Zeiten hoher Unsicherheit könnten solche technischen Analysen besonders wertvoll sein, um emotionale Entscheidungen zu vermeiden und auf datengestützten Einsichten zu basieren. Daniel Fisher von Physical Gold weist darauf hin, dass hohe Inflation oft zu substanziell positiven Renditen für Goldinvestoren führt. Dies unterstreicht die Rolle von Gold nicht nur als Schutz gegen Inflation, sondern auch als fundamentales Sicherheitsnetz in Krisenzeiten​. Verschiedene Experten, darunter auch die von Groww und Physical Gold, betonen die strategische Bedeutung von Gold in einem Portfolio. Groww schlägt vor, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zwischen 15% und 25%, oder sogar bis zu 50% des Portfolios in Gold und goldbezogene Wertpapiere zu investieren, um potenziellen finanziellen Turbulenzen entgegenzuwirken​.

 

Prognosen: Wohin steuert der Goldpreis?

 

Inmitten der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten bieten führende Wirtschaftsinstitute und Marktanalysten unterschiedliche Prognosen zum zukünftigen Verlauf der Goldpreise. Die Prognosen für die Goldpreise in 2024 und darüber hinaus zeigen trotz oder vielleicht insbesondere wegen der anhaltenden globalen Unsicherheiten ein bemerkenswert optimistisches Bild. Führende Finanzinstitutionen und Analysten haben ihre Erwartungen in jüngster Zeit deutlich nach oben korrigiert. J.P. Morgan beispielsweise schätzt, dass der Goldpreis bis zum Ende des Jahres 2024 auf 2,500.00 US-Dollar je Unze steigen könnte​, was durch eine Kombination aus geopolitischen Risiken und der Erwartung von Zinssenkungen durch die Federal Reserve ausgelöst werden könnte.

 

Weitaus optimistischere Prognosen kommuniziert Ronald Stoeferle von der Incrementum AG und Gareth Soloway von InTheMoneyStocks.com, welche Preise in Höhe von bis zu 2,500.00 US-Dollar bzw. 2,534.00 US-Dollar je Unze vorhersagen. Diese Schätzungen reflektieren das wachsende Vertrauen in Gold als sichere Anlage – insbesondere in einem Umfeld, welches durch wirtschaftliche und politische Unsicherheiten gekennzeichnet ist​.

Der Höhepunkt bei der Vorhersage des Goldpreises liegt bei Path Trading Partners und Robert Kiyosaki, welche einen Anstieg auf 2,800.00 US-Dollar bzw. sogar 5,000.00 US-Dollar je Unze in den kommenden Jahren prognostizieren. Solche Schätzungen beruhen auf der Annahme, dass Gold insbesondere angesichts möglicher wirtschaftlicher Turbulenzen und anhaltender Inflationsbedenken​ weiterhin als sicherer Hafen dient.

 

Diese Prognosen verdeutlichen, dass trotz potenzieller kurzfristiger Volatilität langfristig mit einem Anstieg der Goldpreise zu rechnen ist, was auch durch die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und die Diversifizierungsstrategien der Zentralbanken unterstützt wird. Dies bildet eine komplexe, aber aufschlussreiche Grundlage für Investoren, um fundierte Entscheidungen über Goldinvestitionen treffen zu können.


Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.
Dr. Mathias Kunze
Dr. Mathias Kunze, ein erfahrener Ökonom und Wirtschaftsjurist, verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in Unternehmensführung, Marketing, Finanzen und Steuerrecht. Er berät bei Unternehmensgründungen, internationaler Steueroptimierung sowie der Relokation von Individuen und Unternehmen ins Ausland. Als ausgewiesener Experte der Edelmetallmärkte bietet er wertvolle Beratung und Unterstützung. Dr. Kunze hat zahlreiche Studien und Artikel veröffentlicht und wurde für seine Beiträge in Forschung und Lehre ausgezeichnet. Er spricht Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch.
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