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Industrie & Rohstoffe

Historisches Allzeithoch beim Goldpreis befeuert Goldminenaktien

11 min.

14.09.2024

Goldminenaktien steigen nach Goldpreis-Allzeithoch

Goldminenaktien profitieren von Rekordanstieg des Goldpreises

Quelle: ChatGPT (OpenAI)

Der gestrige Rekordanstieg des Goldpreises hat nicht nur den Wert des Edelmetalls selbst, sondern auch die Aktien der Goldminenunternehmen dramatisch erhöht. Angesichts der Ankündigung möglicher Zinssenkungen durch die US-Notenbank und einer starken Goldnachfrage von Zentralbanken könnten Goldminenaktien noch mehr als bisher als attraktive Anlageoptionen in den Vordergrund rücken. Dies könnte eine zusätzliche Anlageoption für Investoren darstellen, die in einem volatilen Marktumfeld nach stabilen Werten suchen.

Goldrausch 2024: Der Rekordanstieg des Goldpreises und seine treibenden Kräfte

 

Am 13. September 2024 erreichte der Goldpreis mit 2.580,56 US-Dollar je Feinunze einen neuen historischen Höchststand. Dieser beeindruckende Anstieg spiegelt die Kombination mehrerer makroökonomischer und geopolitischer Faktoren wider, die das Vertrauen in Gold als sicheren Investitionsansatz stärken. Zu den vier wichtigsten Faktoren zählen die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank, aktuelle Inflationsdaten aus den USA, eine mögliche bevorstehende Zinssenkung der Fed sowie der Rückgang der Renditen von US-Staatsanleihen. 

 

 

Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 12. September 2024

 

Am 12. September 2024 senkte die Europäische Zentralbank ihren Einlagezins um 25 Basispunkte auf 3,75%. Diese Entscheidung folgte auf eine Neubewertung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Eurozone. Die Inflation bleibt hartnäckig hoch, weshalb die Europäische Zentralbank anstrebt, durch diese Lockerung der Geldpolitik das Wachstum zu stützen und den Inflationsdruck zu verringern. Laut der Prognose der Europäischen Zentralbank wird die Inflation im Jahre 2024 bei 2,5% liegen, bevor sie prognostisch bis zum Jahre 2025 auf 2,2% und 2026 auf 1,9% sinken soll.

 

Diese Zinssenkung hatte eine unmittelbare Auswirkung auf den Goldmarkt. Der Euro schwächte gegenüber dem US-Dollar ab, was Gold für Käufer außerhalb der Eurozone attraktiver machte. Investoren weltweit suchten aufgrund der Zinssenkung verstärkt nach Anlagen, die ihnen Stabilität und Schutz vor inflationären Risiken bieten, was den Goldpreis weiter in die Höhe trieb.

 

 

Veröffentlichung der Inflationsdaten in den USA

 

Am 11. September 2024 wurden die Inflationszahlen für den Monat August 2024 in den USA veröffentlicht. Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Monatsvergleich um 0,2%, was den Erwartungen entsprach. Die Kerninflation, welche volatile Güter wie Lebensmittel und Energie ausschließt, stieg jedoch um 0,3%, was leicht über den Erwartungen von 0,2%​ lag. Diese Zahlen weckten die Befürchtung, dass die Inflation möglicherweise hartnäckiger bleibt, als es zunächst erwartet wurde. Besonders besorgniserregend ist, dass die Kerninflation über dem Zielwert der Fed liegt. Dies führte zu Spekulationen, dass die US-Notenbank ihre Zinsen senken könnte, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Inflation zu kontrollieren.

 

 

Fed-Spekulationen über Zinssenkungen

 

Auf Basis der jüngsten Inflationsdaten in den USA wächst die Erwartung, dass die Fed ihre Leitzinsen bei der nächsten Sitzung um 25 Basispunkte senken wird. Die Märkte sind stark auf diese Entscheidung fokussiert, da die Zinssenkung die Investitionskosten senken und gleichzeitig Gold als nichtzinsbringende Anlage attraktiver machen könnte. Die Fed hat signalisiert, dass sie bereit ist, bei Bedarf weiter gegen die Inflation vorzugehen und gleichzeitig die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. Diese Erwartung trieb den Goldpreis in den letzten Tagen weiter nach oben, da Anleger Gold als Absicherung gegen die Möglichkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik sahen​.

 

 

Sinkende Renditen von US-Staatsanleihen

 

Parallel zu den Zinssenkungserwartungen der Fed fielen in der Woche bis zum 13. September 2024 die Renditen der US-Staatsanleihen deutlich. Die 10-jährige Staatsanleihe sank um etwa 20 Basispunkte auf 3,67%​. Diese signifikante Reduktion der Renditen führte dazu, dass Gold als Anlageklasse an Attraktivität gewann, da es im Vergleich zu zinstragenden Anlagen wie Anleihen keine Erträge bringt, aber in Zeiten fallender Zinsen als sichere Investitionsanlage geschätzt wird. Dieser Rückgang der Renditen führte zu einer verstärkten Nachfrage nach Gold und unterstützte den Anstieg auf das neue Rekordhoch.

 

 

Reaktion der Goldminenaktien: Ein Markt im Aufschwung

 

Der jüngste Rekordanstieg des Goldpreises hat die Aktienkurse führender Goldminenunternehmen signifikant nach oben getrieben. Diese Kursgewinne spiegeln die anhaltend starke Nachfrage nach dem Edelmetall wider, welche durch günstige Marktbedingungen und makroökonomische Faktoren begünstigt wird. Nachstehend werden die wichtigsten Akteure sowie die Performance ihrer Aktien im Zuge des jüngsten Preisanstiegs gezeigt.

 

 

Die erfolgreichsten Goldminenunternehmen des Jahres 2024

 

Zu den bedeutendsten Goldminenunternehmen des Jahres 2024 gehören die nachstehenden Konzerne, welche durch ihre Produktionsleistung, Expansionsstrategien und ihre Fähigkeit, von den hohen Goldpreisen zu profitieren, den Markt dominieren:

 

  • Newmont Corporation: Als das weltweit größte Goldminenunternehmen hat Newmont im Jahre 2023 eine beeindruckende Menge in Höhe von 172,3 Tonnen Gold produziert. Das Unternehmen operiert in zahlreichen Ländern, darunter in Nord- und Südamerika, in Australien und in Afrika. Seine Fusion mit Newcrest Mining im Jahre 2023 hat die Produktionskapazität erheblich erweitert. Diese strategische Übernahme hat Newmont nicht nur seine globale Reichweite vergrößert, sondern auch seine Position als Marktführer gestärkt. Das Unternehmen profitiert besonders stark von den derzeit hohen Goldpreisen, was sich positiv auf die Gewinnmargen und die Aktienperformance auswirkt​.

 

  • Barrick Gold: Barrick Gold ist das zweitgrößte Goldunternehmen der Welt. Es verzeichnete im Jahre 2023 ein Produktionsvolumen in Höhe von 126 Tonnen Gold. Barrick hat durch strategische Fusionen und Akquisitionen wie die Übernahme von Randgold Resources und das Nevada Gold Mines Joint Venture mit Newmont seine Position im Markt weiter gefestigt. Besonders das Nevada-Projekt, welches als eines der produktivsten Goldminen der Welt gilt, trägt wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei. Barrick profitiert von seiner geographischen Diversifizierung und seiner starken Präsenz in wichtigen Produktionsregionen.

 

  • Agnico Eagle Mines: Agnico Eagle Mines gehört zu den führenden Goldproduzenten und hat seine Position durch eine solide Produktionssteigerung gefestigt. Das Unternehmen betreibt Minen in Kanada, Finnland und Mexiko. Das genaue Produktionsvolumen liegt für das Jahr 2023 bei etwa 80 Tonnen. Agnico Eagle ist für seine effiziente sowie umweltbewusste Betriebsführung und kontinuierliche Expansion in ertragreiche Projekte​ bekannt, was ihm zusätzliche Vorteile in Zeiten steigender Goldpreise verschafft.

 

  • Coeur Mining: Coeur Mining erzielte im Jahre 2023 eine Gesamtproduktion von 317.671 Unzen Gold und 10,3 Millionen Unzen Silber. Das Unternehmen betreibt bedeutende Projekte wie die Rochester-Mine in Nevada, welche durch eine Expansion im vierten Quartal zu den Rekordzahlen beigetragen hat. Coeur plant, die Produktionskapazität durch die vollständige Inbetriebnahme neuer Anlagen im Jahre 2024 weiter zu steigern, was insbesondere durch Optimierungen in der Zerkleinerung und Verarbeitung des Erzes​ erfolgen soll.

 

  • New Gold Inc.: New Gold konnte im Jahre 2023 insgesamt 423.517 Unzen Goldäquivalent fördern. Die Hauptprojekte des Unternehmens, welche aus der Rainy River-Mine in Ontario und die New Afton-Mine in British Columbia bestehen, verzeichneten durch kontinuierliche Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen solide Ergebnisse. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Investitionen in die Verbesserung der Mineninfrastruktur erhöht, was zur Steigerung der Produktionskapazität beitrug​.

 

  • Harmony Gold: Harmony Gold produzierte im Jahre 2023 etwa 1,48 Millionen Unzen Gold und bleibt damit eines der größten Goldunternehmen in Südafrika. Neben seinen südafrikanischen Minen betreibt Harmony Gold auch erfolgreiche Projekte in Papua-Neuguinea, welche signifikant zur Produktionsleistung beigetragen haben. Das Unternehmen investierte weiter in die Optimierung seiner bestehenden Minen und plant, die Exploration und Erschließung neuer Vorkommen fortzusetzen​.

 

Analyse der jüngsten Performance dieser Unternehmen

 

Die vorgestellten Goldminenunternehmen konnten in den letzten Tagen von den erheblichen makroökonomischen Veränderungen profitieren. Der am 13. September 2024 erreichte Höchststand des Goldpreises auf 2.577,98 US-Dollar je Feinunze hatte auch einen unmittelbaren Einfluss auf die Aktienkurse der großen Goldproduzenten. 

 

  • Newmont Corporation: Newmont, das weltweit größte Goldunternehmen, konnte bis zum 13. September 2024 eine moderate Kurssteigerung in Höhe von 9,3% erzielen. Trotz des massiven Goldpreisanstieges in den letzten Septembertagen verlief die Aktienperformance eher stabil, was auf gestiegene Produktionskosten und kurzfristige operative Herausforderungen wie Arbeitsniederlegungen in einigen Regionen zurückzuführen ist. Der größte positive Treiber für Newmont bleibt die strategische Übernahme von Newcrest Mining, durch die das Unternehmen seine Produktionskapazitäten ausweitete. Besonders in den letzten Handelstagen hat Newmont von der Aufwertung des Goldpreises profitiert, auch wenn die Kursgewinne aufgrund der internen Herausforderungen begrenzt blieben​.

 

  • Barrick Gold: Barrick Gold erzielte bis zum 13. September 2024 einen Kurszuwachs in Höhe von 8,1%. Der globale Konzern profitiert stark von seiner Diversifizierung in mehreren Märkten. Hierzu gehört insbesondere der Nevada Gold Mines Joint Venture, welches eines der produktivsten Goldabbauprojekte weltweit ist. Doch steigende Energiekosten und geopolitische Unsicherheiten in Afrika belasteten die Performance des Unternehmens, wodurch der Kursanstieg im Vergleich zu kleineren Produzenten gedämpft wurde. Die Aktien von Barrick verzeichneten jedoch in den letzten Tagen aufgrund des gestiegenen Goldpreises erneut eine positive Entwicklung.

 

  • Agnico Eagle Mines: Agnico Eagle Mines konnte bis zum 13. September 2024 eine Kurssteigerung in Höhe von 12,7% verzeichnen. Das Unternehmen gilt dank seiner niedrigen All-in Sustaining Costs (AISC) als einer der stabilsten Goldproduzenten weltweit, welche bei etwa 1.190,00 US-Dollar je Feinunze Gold liegen. Die solide operative Effizienz, wodurch insbesondere durch Goldminen in Kanada und Finnland gekennzeichnet sind sowie die erfolgreiche Übernahme des Unternehmens Yamana Gold haben das Vertrauen der Anleger in Agnico Eagle Mines gestärkt. Die jüngsten Entwicklungen im Goldmarkt, welche durch die globalen Unsicherheiten getrieben waren, haben die Aktie von Agnico in den letzten Tagen weiter stabilisiert​.

 

  • Coeur Mining: Coeur Mining ist einer der herausragendsten Performer des Jahres 2024, was durch einen enormen Kursanstieg in Höhe von 146,59% bis zum 13. September 2024 gekennzeichnet ist. Die Expansion der Rochester-Mine in Nevada und die erhebliche Steigerung der Produktionskapazitäten trieben diese außergewöhnliche Performance voran. Besonders in den letzten Handelstagen reagierten Investoren äußerst positiv auf die steigenden Goldpreise, was die Nachfrage nach Coeur Mining-Aktien weiter anheizte. Die Diversifikation des Unternehmens in Silberprojekte half ebenfalls, den Aktienwert zu stärken und Schwankungen im Goldpreis abzufedern​.

 

  • New Gold Inc.: New Gold erlebte bis zum 13. September 2024 einen beeindruckenden Kurszuwachs in Höhe von 136,79%. Die Effizienzsteigerungen in den Minen Rainy River und New Afton sowie die Optimierung der Produktionsprozesse trugen zu dieser außergewöhnlichen Performance bei. Die Anleger reagierten positiv auf die starken operativen Ergebnisse und die verbesserten Gewinnmargen, welche durch die jüngste Rallye im Goldpreis zusätzlich noch unterstützt wurden. Die Marktentwicklung der letzten Tage hat den Wert der Aktie weiter gestärkt​.

 

  • Harmony Gold: Harmony Gold verzeichnete bis zum 13. September 2024 einen Kursanstieg in Höhe von 131,89%. Die solide Produktion in Südafrika und die erfolgreiche Expansion nach Papua-Neuguinea waren wesentliche Faktoren für das starke Wachstum. Die Investitionen des Unternehmens in neue Projekte und die gestiegene Nachfrage nach Gold in unsicheren Märkten haben die Aktie in den letzten Handelstagen weiter beflügelt. Insbesondere die Produktionssteigerungen in den neuen Märkten sorgten für zusätzliche Stabilität in der Kursentwicklung.

 

Insgesamt reflektiert die gegenwärtige Performance der führenden Goldminenunternehmen die Auswirkungen der jüngsten makroökonomischen Ereignisse, welche insbesondere durch die Zinssenkungen und den Rekordgoldpreis ausgelöst worden sind. Die Unternehmen konnten einerseits von der gestiegenen Nachfrage nach Gold und den strategischen operativen Maßnahmen profitieren. Andererseits lassen sich jedoch trotzdem wesentliche Unterschiede in der Performance erkennen, welche durch Faktoren wie Produktionskosten oder regionale Herausforderungen beeinflusst werden. Insgesamt zeigt ihr Erfolg, wie stark gut positionierte Unternehmen vom anhaltenden Anstieg des Goldpreises profitieren können.

 

 

Reaktion der Goldminenaktien auf den steigenden Goldpreis

 

Der rapide Anstieg des Goldpreises auf 2.577,98 US-Dollar am 13. September 2024 hat die Aktien der großen Goldminenunternehmen erheblich beeinflusst. Während der Goldpreis seit Monaten durch makroökonomische Entwicklungen stetig gestiegen war, zeigte sich in den letzten Tagen ein besonders starker Auftrieb, welcher sich auf die Goldminenaktien übertrug. Dieser Zusammenhang ergibt sich aus der verbesserten operativen Hebelwirkung: Sobald der Goldpreis über bestimmte Produktionskosten steigt, verbessern sich die Margen der Minenunternehmen überproportional, was die Aktienkurse in die Höhe treibt.

 

Die meisten Goldminenunternehmen, aber insbesondere Newmont, Barrick Gold, und Agnico Eagle, profitierten besonders stark von dieser Dynamik. Der Grund hierfür liegt in der Hebelwirkung zwischen Goldpreisen und Produktionskosten: Solange die All-In Sustaining Costs (AISC) relativ stabil bleiben – etwa bei Agnico Eagle bei 1.190,00 US-Dollar je Feinunze – steigt der Gewinn je produzierte Unze überproportional an, sobald der Marktpreis des Goldes die Produktionskosten weit übersteigt. Unternehmen mit niedrigeren Produktionskosten oder effizienteren Betrieben erzielen so besonders hohe Gewinnmargen.

 

Investoren, welche bislang primär in physisches Gold investierten, haben durch die höheren Goldpreise die Aktien von Goldminen zunehmend als Wachstumswerte angesehen. Goldminenunternehmen bieten nicht nur einen direkten Hebel auf den Goldpreis, sondern auch Wachstumschancen durch operative Expansionen und Effizienzgewinne. Dies zeigte sich besonders bei Unternehmen wie Coeur Mining und New Gold, deren Aktienkurse im laufenden Jahr 2024 um mehr als 146% bzw. 136% gestiegen sind, was insbesondere auf Produktionssteigerungen und Effizienzverbesserungen in ihren Minenprojekten​ zurückzuführen ist.

 

Nicht alle Goldminenunternehmen reagierten jedoch gleich stark auf den Goldpreisanstieg. Während Unternehmen mit steigender Produktion und Effizienz wie Harmony Gold besonders hohe Kursgewinne verzeichneten, konnten größere Konzerne wie Newmont und Barrick aufgrund höherer Kostensteigerungen und betrieblicher Herausforderungen nur moderate Anstiege in Höhe von 9,3% bzw. 8,1% erzielen. Dies zeigt, dass Goldminenunternehmen profitieren, wenn sie ihre Produktionskosten kontrollieren und Preisanstiege ausnutzen können.

 

 

Die Kosten der Goldgewinnung: Herausforderungen und Chancen

 

Die Produktionskosten im Goldminensektor haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Im Jahre 2024 stiegen die All-In Sustaining Costs (AISC), welche die gesamten Betriebskosten und langfristigen Investitionen zur Aufrechterhaltung der Minenproduktion umfassen, auf neue Höchststände. Im ersten Quartal 2024 erreichten die AISC für große Goldproduzenten einen Durchschnitt von etwa 1.439 USD pro Feinunze, was einen Anstieg in Höhe von 10% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies stellt insbesondere angesichts der globalen Unsicherheiten und Inflationstrends eine erhebliche Belastung für die Rentabilität der Unternehmen dar, welche die Kosten für wichtige Rohstoffe und Betriebsprozesse in die Höhe treiben.

 

Die Haupttreiber der Kostensteigerungen lassen sich insbesondere aus den nachstehenden Determinanten ableiten:

 

  • Hohe Treibstoffkosten: Die weltweit steigenden Treibstoffpreise sind einer der größten Kostentreiber für Goldminen. Zwischen 2021 und 2024 stiegen die Treibstoffkosten um 22%, was insbesondere Minen mit offenen Tagebaubetrieben betrifft, welche auf dieselbetriebene Lkw und schwere Maschinen angewiesen sind. Die globalen Energiepreise, welche durch geopolitische Spannungen wie unter anderem den Krieg in der Ukraine beeinflusst werden, haben den Betrieb zudem noch verteuert. Diese Kosten werden voraussichtlich auch in naher Zukunft hoch bleiben.

 

  • Inflation und Materialkosten: Die allgemeine Inflation hat auch die Preise für andere Rohstoffe wie Stahl, Sprengstoffe und Zement in die Höhe getrieben. Diese Materialkosten sind für den Bergbau essenziell, da sie den täglichen Betrieb sowie die Instandhaltung und den Ausbau der Minen betreffen.

 

  • Arbeitskosten und technologische Anforderungen: Der Arbeitskräftemangel in bestimmten Regionen sowie gestiegene Löhne haben die Gesamtkosten ebenfalls erhöht. Darüber hinaus investieren viele Minenunternehmen zunehmend in Automatisierung und technologische Upgrades, um langfristig die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Diese Investitionen sind jedoch kurzfristig mit hohen Ausgaben verbunden, was die Betriebskosten weiter erhöht.

 

  • Niedrige Erzgehalte und komplexere Minenprojekte: Viele Goldminen sind mit dem Problem konfrontiert, dass die Erzgehalte in bestehenden Minen sinken. Dies erfordert größere Mengen an verarbeitetem Gestein, um die gleiche Menge an Gold zu gewinnen, was die Produktionskosten zusätzlich erhöht. Zudem erschweren geografisch abgelegene Minenprojekte mit schwierigen Umweltbedingungen den Abbau und treiben die Kosten nach oben.

 

Angesichts dieser steigenden Kosten stehen Goldminenunternehmen unter Druck, ihre Betriebsabläufe zu optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Minenbetreiber sind gezwungen, Kostensenkungsmaßnahmen wie beispielsweise den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien oder die Implementierung moderner Technologien zur Prozessautomatisierung und Effizienzsteigerung umzusetzen.

 

Während die steigenden Goldpreise kurzfristig zur Stabilisierung der Margen beigetragen haben, bleibt die langfristige Rentabilität dieser Unternehmen ungewiss, wenn die Kosten weiter steigen und die globalen Unsicherheiten anhalten. Investoren fokussieren sich zunehmend auf jene Goldminenunternehmen und deren Aktien, welche ihre Produktionskosten unter Kontrolle halten und gleichzeitig die Effizienz ihrer Minen steigern, um auch in einem volatilen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Die anhaltenden Kostensteigerungen und Herausforderungen im Goldminensektor werden die Investitionsentscheidungen vieler Unternehmen in den kommenden Jahren entscheidend prägen. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Projekte und der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltanforderungen müssen Goldminenbetreiber strategisch vorgehen, um ihre langfristige Rentabilität zu sichern.

 

 

Gold als sichere Anlageoption: Neue Strategien für Anleger

 

In einem zunehmend volatilen Marktumfeld müssen Anleger ihre Strategien neu überdenken, um Risiken zu minimieren und gleichzeitig Chancen zu nutzen. Gold und Goldminenaktien bieten in diesem Kontext unterschiedliche Vorteile. Eine gezielte Kombination beider Anlageformen kann dazu beitragen, Portfolios abzusichern und gleichzeitig von steigenden Edelmetallpreisen zu profitieren. Nachstehend werden einige Strategien für Anleger analysiert, welche Gold und Goldminenaktien als wesentlichen Bestandteil ihrer Anlagestrategie betrachten.

 

  • Diversifikation zwischen physischem Gold und Goldminenaktien: Eine bewährte Strategie besteht darin, physisches Gold und Goldminenaktien in einem ausgewogenen Verhältnis im Portfolio zu halten. Dabei dient physisches Gold als stabiler Wertaufbewahrer, welcher in Krisenzeiten an Wert gewinnt. Dagegen bieten Goldminenaktien die Möglichkeit, von steigenden Unternehmensgewinnen zu profitieren. Dies setzt jedoch voraus, dass die Produktionskosten stabil bleiben oder sinken. Diese duale Strategie sichert nicht nur gegen Währungsrisiken und Inflation ab, sondern ermöglicht es Anlegern auch, von positiven Entwicklungen im Goldminen-Sektor zu profitieren​.

 

  • Fokus auf Unternehmen mit soliden Finanzkennzahlen und Projekten: Nicht jede Goldmine profitiert gleichermaßen von steigenden Goldpreisen. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger ihre Investitionen auf Unternehmen mit starken Bilanzen, soliden Produktionskosten und klaren Wachstumsstrategien konzentrieren. Minenunternehmen, welche ihre Produktionskosten effizient steuern und gleichzeitig in profitable Projekte investieren, bieten höhere Ertragschancen. Beispielsweise investieren die Unternehmen Agnico Eagle Mines und Barock Gold in vielversprechende neue Goldminen und generieren gleichzeitig robuste Cashflows.

 

  • Investition in Goldminen-ETFs zur Risikostreuung: Eine weitere effektive Strategie besteht in der Investition in Goldminen-ETFs. Diese Anlageform bietet eine breite Streuung über mehrere Unternehmen im Goldsektor, was das Risiko senkt, das mit Einzelaktien verbunden ist. Goldminen-ETFs ermöglichen es Anlegern zudem, von der allgemeinen Entwicklung im Goldmarkt zu profitieren, ohne unmittelbar auf die Performance eines einzelnen Unternehmens angewiesen zu sein. In einem volatilen Marktumfeld bieten sie eine attraktive Möglichkeit, breiter in den Goldsektor zu investieren.

 

  • Timing und Marktzyklen berücksichtigen: Eine strategische Entscheidung für Anleger besteht darin, den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg in Gold und Goldminenaktien zu wählen. Während physisches Gold in Krisenzeiten immer als sichere Anlage gilt, bieten Goldminenaktien höhere Renditechancen in Phasen wirtschaftlicher Erholung oder bei langfristig steigenden Goldpreisen. Anleger sollten darauf achten, in Zeiten niedrigerer Goldpreise oder nach Phasen hoher Volatilität zu kaufen, um von den Aufwärtsbewegungen im Zyklus zu profitieren.

 

  • Absicherung gegen spezifische Risiken: Goldminenaktien bieten zusätzlich die Möglichkeit, von geopolitischen oder regionalen Krisen zu profitieren, die sich auf den Goldmarkt auswirken. Goldminenunternehmen, welche in politisch stabilen Regionen operieren und eine Diversifikation ihrer Produktionsstandorte vorweisen, bieten Anlegern eine zusätzliche Absicherung gegen regionale Risiken. Strategische Investitionen in solche Unternehmen können helfen, systemische Risiken zu minimieren und gleichzeitig von den Vorteilen der globalen Nachfrage nach Gold zu profitieren.

 

Für Anleger und Investoren bieten physisches Gold und Goldminenaktien vielseitige Optionen, um sich gegen Inflation, Währungsabwertungen und geopolitische Unsicherheiten abzusichern. Die Kombination aus physischem Gold als sicherem Wertaufbewahrer und Goldminenaktien als wachstumsorientierte Anlageform ermöglicht eine flexible und strategische Absicherung in volatilen Märkten.

 

 

Prognosen für Goldminenaktien unter aktuellen Marktdynamiken

 

Die Goldminenaktien stehen im Jahre 2024 vor spannenden Entwicklungen, welche von einer Kombination aus wirtschaftlichen Unsicherheiten, geopolitischen Spannungen und geldpolitischen Maßnahmen beeinflusst werden. Die zentralen Faktoren, welche die kommenden Monate prägen werden, bestehen vermutlich aus Zinssenkungen, Inflationsaussichten sowie aus geopolitischen Risiken und der von den Zentralbankkäufen getriebenen Nachfrage nach Gold.

 

Die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) in den nächsten Wochen dürfte die Attraktivität von Gold und Goldminenaktien weiter stärken. Zinssenkungen führen zu einem schwächeren US-Dollar, was Gold für internationale Investoren günstiger macht. Dies erhöht den Druck auf Anleihen und andere zinstragende Anlagen, was Gold als Anlage aufwertet. Goldminenunternehmen profitieren unmittelbar von dieser Dynamik, da die Gewinnmargen bei steigenden Goldpreisen steigen, während ihre Produktionskosten stabil bleiben.

 

Analysten prognostizieren, dass der Goldpreis bis zum Ende des Jahres 2024 weiterhin über 2.500,00 US-Dollar je Feinunze notieren wird, was das Vertrauen in Goldminenaktien stärkt. Jene Goldminenunternehmen, welche ihre Produktionskosten weiterhin gut steuern können, werden in diesem Umfeld besonders profitieren. Das Goldminenunternehmen Agnico Eagle Mines mit seinen niedrigen All-in Sustaining Costs (AISC) von etwa 1.190,00US-Dollar je Feinunze Gold bleibt daher ein wichtiger Akteur im Goldminensektor.

 

Ein weiterer wichtiger Treiber für Goldminenaktien besteht in den gegenwärtigen geopolitischen Unsicherheiten. Die Konflikte im Nahen Osten oder in Osteuropa verstärken die Nachfrage nach Gold als sicheres Investment. Die Zentralbanken haben im Jahre 2024 ihre Goldkäufe deutlich erhöht, um sich gegen Währungsabwertungen und globale Risiken abzusichern. Hierzu gehören insbesondere die Zentralbanken in Schwellenländern wie China und Russland. Diese Käufe stützen nicht nur den Goldpreis, sondern bieten Goldminenunternehmen eine stabile Nachfragebasis.

 

Trotz der positiven Aussichten gibt es auch Risiken, welche das Wachstum der Goldminenunternehmen beeinträchtigen könnten. Zu den größten Herausforderungen gehören steigende Produktionskosten, welche insbesondere durch höhere Energiepreise und Rohstoffinflation ausgelöst werden können. Die in politisch instabilen Regionen tätigen Goldminenunternehmen könnten ebenfalls Schwierigkeiten haben, konstante Produktionsmengen zu sichern. Dennoch bieten Unternehmen mit gutem Kostenmanagement wie Barrick Gold ein gutes Potenzial für solide Renditen.

 

Experten gehen davon aus, dass der Goldpreis im Jahre 2025 weiter steigen könnte, insofern die gegenwärtig bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten anhalten. Für den Fall, dass die Zentralbanken weiterhin auf eine expansive Geldpolitik setzen und die geopolitischen Spannungen zunehmen, kann eine zeitnahe Überschreitung der 2600-US-Dollar Marke je Feinunze Gold real werden. Effizient und stabil produzierende Goldminenunternehmen sind daher gut positioniert, um von diesen Marktbedingungen zu profitieren.

 

Insgesamt bieten die gegenwärtigen Marktdynamiken den Goldminenunternehmen hervorragende Wachstumschancen, welche durch steigende Goldpreise, niedrige Zinsen und die wachsende globale Unsicherheit getragen werden.


Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.
Dr. Mathias Kunze
Dr. Mathias Kunze, ein erfahrener Ökonom und Wirtschaftsjurist, verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in Unternehmensführung, Marketing, Finanzen und Steuerrecht. Er berät bei Unternehmensgründungen, internationaler Steueroptimierung sowie der Relokation von Individuen und Unternehmen ins Ausland. Als ausgewiesener Experte der Edelmetallmärkte bietet er wertvolle Beratung und Unterstützung. Dr. Kunze hat zahlreiche Studien und Artikel veröffentlicht und wurde für seine Beiträge in Forschung und Lehre ausgezeichnet. Er spricht Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch.
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