Goldpreis-News: Gold bei 2.635 USD nach geopolitischen Spannungen und Marktschwankungen

Der Goldpreis hat nach einem deutlichen Rückgang den Wert von 2.635 USD erreicht und stabilisiert sich in diesem Bereich. Der Rückgang des Goldpreises in den letzten Tagen wird vor allem durch einen stärkeren US-Dollar und die gestiegenen Anleiherenditen beeinflusst. Die Zinssenkung der US-Notenbank hatte zunächst positive Auswirkungen auf den Goldpreis, jedoch haben sich die Markterwartungen bezüglich weiterer Zinssenkungen abgeschwächt, was die Stabilität des Edelmetalls beeinträchtigt hat. Die aktuellen Schwankungen reflektieren die Unsicherheiten in den globalen Märkten und die geopolitischen Spannungen, insbesondere in der Ukraine.

Das ukrainische Militär warnt vor möglichen Bodenangriffen der russischen Infanterie in der Region Saporischschja, die in den kommenden Tagen beginnen könnten. Diese Entwicklung erhöht den Druck auf die ukrainischen Truppen, die sich bereits im Osten des Landes in der Defensive befinden. Saporischschja, das im Süden der Ukraine liegt, hat in den vergangenen Monaten weniger intensive Kampfhandlungen erlebt, doch die sich verschärfende militärische Lage könnte das geopolitische Risiko weiter anheizen.

Borrell fordert verstärkte Unterstützung für die Ukraine

Nach einem Besuch an der Front in der Ukraine äußerte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, dass eine schnellere und stärkere militärische Unterstützung für die Ukraine entscheidend sei, um die russische Aggression effektiv zu bekämpfen. Borrell betonte die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Armee, forderte jedoch mehr Hilfe, um die Frontlinien zu stabilisieren und die geopolitische Lage zu entschärfen.

In der Nacht gab es landesweiten Luftalarm, und russische Luftangriffe haben im Süden der Ukraine, insbesondere in Mykolajiw und Saporischschja, mehrere Tote und Verletzte gefordert. In Reaktion auf die Bedrohung durch Raketenangriffe wurden in Kiew sowie in den Regionen Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk präventive Stromabschaltungen durchgeführt, um die Zivilbevölkerung zu schützen.

In einem weiteren geopolitischen Vorfall hat ein russisches Gericht die Haftstrafe von Xenia Karelina, einer US-Russin, die wegen „Hochverrats“ verurteilt wurde, bestätigt. Sie hatte 50 Euro an eine Hilfsorganisation gespendet, die die Ukraine unterstützt. Dieser Vorfall verstärkt die internationalen Spannungen und sorgt für negative Schlagzeilen, was das geopolitische Klima weiter anheizt und indirekt den Goldmarkt beeinflussen könnte.

Der Goldpreis steht momentan bei 2.635 USD und befindet sich in einem kritischen Bereich. Charttechnische Analysten sehen die Unterstützung bei 2.600 USD und die nächste Widerstandslinie bei 2.650 USD. Sollte der Preis erneut unter 2.600 USD fallen, könnte dies zu weiteren Rücksetzern führen, mit Zielen bei 2.575 USD und möglicherweise 2.500 USD. Ein Anstieg über 2.650 USD würde eine kurzfristige Erholung bis 2.685 USD ermöglichen, wobei die langfristige Perspektive weiterhin positiv bleibt, solange geopolitische Spannungen anhalten.

Trotz der jüngsten Preisschwankungen bleibt die langfristige Perspektive für Gold positiv. Gold-ETCs und andere Edelmetallprodukte bleiben eine der bevorzugten Anlageklassen für Investoren, die auf geopolitische Unsicherheiten und potenzielle Inflation reagieren. Der World Gold Council berichtete von einem anhaltenden Zufluss in Goldprodukte, was die Nachfrage nach dem Edelmetall stärkt, auch wenn der Preis kurzfristig unter Druck steht.

Der Goldpreis wird weiterhin von geopolitischen Spannungen, insbesondere in der Ukraine, sowie von geldpolitischen Entscheidungen in den USA beeinflusst. Die Fed könnte in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen in Erwägung ziehen, was den Goldpreis stützen könnte. Gleichzeitig wird die geopolitische Lage in Europa und Asien weiterhin die Märkte bewegen und die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold anheizen.