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Goldpreis-News: Markt zwischen Assads Sturz, VW-Streiks und starkem US-Dollar

Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.

Dr. Mathias Kunze

5 min. | 09.12.2024 | 22:28 OEZ

Aktueller Goldpreis am 09.12.2024

Goldpreis aktuell und wichtige Marktentwicklungen vom 09.12.2024 im Live-Ticker

Quelle: ChatGPT (OpenAI)

Goldpreis bei 2658 USD je Feinunze – Seitwärtsbewegung setzt sich fort

Heute liegt der Goldpreis unverändert bei 2658 USD je Feinunze und setzt die seit Tagen anhaltende Seitwärtsbewegung fort. Diese Stabilität ist das Resultat einer abwartenden Marktstimmung, bei welcher keine wesentlichen Impulse vorhanden sind, die den Preis in eine klare Richtung treiben könnten.

Die geopolitischen Spannungen wie aktuell der Sturz des Assad-Regimes in Syrien hatten bislang keine signifikanten Auswirkungen auf den Goldpreis. Der Markt scheint diese Entwicklungen vorerst ohne unmittelbare Reaktionen zu beobachten, während sich Anleger weiterhin auf mögliche neue makroökonomische Signale oder geldpolitische Entscheidungen fokussieren. Die Stabilität des US-Dollars und das Fehlen relevanter Wirtschaftsdaten unterstreichen die anhaltende Ruhe im Markt, wobei Investoren weitere Klarheit abwarten, bevor sie neue Positionen aufbauen.

Sturz des Assad-Regimes in Syrien: Ursachen und aktuelle Entwicklungen

Gestern wurde das Assad-Regime gestürzt, nachdem es fast 25 Jahre in Syrien regierte. Rebellenkräfte unter der Führung von Hayat Tahrir al-Sham übernahmen die Kontrolle über Damaskus, was das Ende der langjährigen Herrschaft von Baschar al-Assad bedeutete. Der Sturz des Regimes war das Ergebnis koordinierter Offensiven, welche in den letzten Wochen an Intensität zunahmen. Strategisch wichtige Städte wie Aleppo und Homs fielen innerhalb kurzer Zeit, was die militärische Position des Regimes erheblich schwächte.

Eine schwindende Unterstützung durch Verbündete wie Russland und Iran trug ebenfalls maßgeblich zum Machtverlust Assads bei. Während Russland durch eigene Herausforderungen in der Ukraine gebunden war, sah sich der Iran mit internen Protesten konfrontiert, die eine weitere Unterstützung für Syrien erschwerten. Gleichzeitig führten wirtschaftliche Krisen, wozu auch eine hohe Inflation und wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung zählen, zu verstärktem Druck auf die Regierung.

Nach der Einnahme von Damaskus feierten Tausende Syrer in den Straßen das Ende der Assad-Herrschaft. Der Präsidentenpalast wurde geplündert und Symbole des alten Regimes wurden zerstört. Assad und seine Familie flohen mehreren Berichten zufolge nach Moskau, wo Russland ihnen Asyl gewährte. Die internationale Gemeinschaft zeigte gemischte Reaktionen: Während westliche Nationen das Potenzial für einen politischen Wandel begrüßten, äußerten Beobachter Bedenken hinsichtlich möglicher Machtkämpfe innerhalb der Rebellenallianz und der Rolle extremistischer Gruppen in einem zukünftigen politischen Prozess.

Die Situation in Syrien bleibt volatil. Die Rebellenallianz hat angekündigt, eine Übergangsregierung zu bilden und demokratische Wahlen abzuhalten. Doch der Weg zu Stabilität und Frieden ist ungewiss. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Syrien einen erfolgreichen Übergang schafft oder neue Konflikte entstehen. 

VW-Streiks und Tarifverhandlungen

Heute legten erneut Tausende Beschäftigte von Volkswagen (VW) die Arbeit nieder, da die Tarifverhandlungen zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft IG Metall weiterhin ohne Ergebnis geblieben sind. Die Gewerkschaft fordert eine deutliche Lohnerhöhung von 8,5%, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu kompensieren, während VW bisher lediglich 5% angeboten hat. Hinzu kommen Forderungen nach einer besseren Regelung für Arbeitszeiten und flexiblere Homeoffice-Möglichkeiten, welche die Positionen beider Seiten weiter verhärten.

Die Warnstreiks betreffen insbesondere die Werke in Wolfsburg, Zwickau und Emden, wo die Produktion teilweise komplett stillgelegt wurde. IG Metall erklärte, dass die Streiks ausgeweitet werden könnten, sollten keine Fortschritte in den Verhandlungen erzielt werden. Dies setzt den Konzern unter Druck, der ohnehin mit Lieferkettenproblemen und einer angespannten Absatzsituation in wichtigen Märkten wie China und Europa zu kämpfen hat.

Für die deutsche Automobilindustrie, die als Rückgrat der Wirtschaft gilt, haben diese Streiks weitreichende Folgen. Produktionsausfälle könnten nicht nur die Umsätze von VW belasten, sondern auch Zulieferer in der gesamten Lieferkette beeinträchtigen. Die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa, gepaart mit den aktuellen Arbeitsniederlegungen, könnte zudem auf die Stimmung der Märkte drücken.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Dezember 2024 angesetzt. Doch bis dahin sind weitere Störungen im Produktionsbetrieb zu erwarten, sollten keine kurzfristigen Fortschritte erzielt werden.

Technische Analyse des Goldpreises

Der Goldpreis bleibt heute stabil bei 2.658 USD je Feinunze und zeigt weiterhin eine deutliche Seitwärtsbewegung. Auf der technischen Seite bewegt sich der Goldpreis innerhalb einer engen Handelsspanne von 2.650 bis 2.670 USD, was auf eine Phase der Konsolidierung hinweist. Diese Seitwärtsbewegung ist typisch für Märkte, die auf klare fundamentale oder geopolitische Impulse warten.

Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert knapp über der neutralen Marke von 50, was eine ausgeglichene Marktlage signalisiert. Weder Käufer noch Verkäufer dominieren aktuell den Markt. Gleichzeitig bleibt der Moving Average Convergence Divergence (MACD) nahe der Nulllinie, was auf ein fehlendes Momentum hindeutet. Diese Indikatoren bestätigen das derzeitige Abwarten der Marktteilnehmer.

Auf der Unterstützungsseite liegt eine starke Marke bei 2.650 USD, welche in den letzten Tagen mehrfach getestet, jedoch nicht durchbrochen wurde. Sollte diese Unterstützung fallen, könnte der Goldpreis in Richtung der nächsten psychologischen Marke von 2.620 USD sinken. Auf der Oberseite bleibt der Widerstand bei 2.670 USD entscheidend. Ein Durchbruch über dieses Niveau könnte den Preis kurzfristig in Richtung 2.700 USD treiben.

Die aktuelle technische Lage deutet darauf hin, dass größere Preisbewegungen wahrscheinlich erst bei einer klaren Veränderung der fundamentalen Daten oder geopolitischen Entwicklungen zu erwarten sind.

Marktausblick: Geopolitische Spannungen und starker US-Dollar beeinflussen Goldpreis

Der Goldmarkt zeigt gegenwärtig eine ungewöhnliche Stabilität, obwohl bedeutende geopolitische Ereignisse wie die Situation im Nahen Osten, in der Ukraine und der Sturz des Assad-Regimes in Syrien die globale Unsicherheit erhöhen. Normalerweise führen solche Entwicklungen zu einem Anstieg des Goldpreises, da Investoren in Krisenzeiten vermehrt in sichere Anlagen investieren. Allerdings wird dieser Effekt aktuell durch die Stärke des US-Dollars kompensiert.

Die jüngste Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat den Dollar auf ein Achtjahreshoch getrieben. Ein stärkerer US-Dollar macht Gold für Käufer außerhalb der USA teurer, was die Nachfrage dämpft und den Preis unter Druck setzt. Zudem haben die verschiedenen wirtschaftspolitische Ankündigungen Trumps die Finanzmärkte beeinflusst.

Zusätzlich hat die People's Bank of China im November nach einer sechsmonatigen Pause ihre Goldkäufe wieder aufgenommen, was die Nachfrage nach dem Edelmetall stützt. Dennoch bleibt der Goldpreis aufgrund der gegenläufigen Einflüsse von geopolitischen Spannungen und einem starken US-Dollar in einer Seitwärtsbewegung.

Anleger beobachten die Entwicklungen genau, da sowohl weitere geopolitische Eskalationen als auch Veränderungen in der US-Wirtschaftspolitik den Goldmarkt in den kommenden Wochen beeinflussen könnten.


Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.
Dr. Mathias Kunze
Dr. Mathias Kunze, ein erfahrener Ökonom und Wirtschaftsjurist, verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in Unternehmensführung, Marketing, Finanzen und Steuerrecht. Er berät bei Unternehmensgründungen, internationaler Steueroptimierung sowie der Relokation von Individuen und Unternehmen ins Ausland. Als ausgewiesener Experte der Edelmetallmärkte bietet er wertvolle Beratung und Unterstützung. Dr. Kunze hat zahlreiche Studien und Artikel veröffentlicht und wurde für seine Beiträge in Forschung und Lehre ausgezeichnet. Er spricht Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch.
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