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Goldpreis-News: Nachlassende Spannungen beeinflussen den Markt

Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.

Dr. Mathias Kunze

3 min. | 25.11.2024 | 23:25 OEZ

Aktueller Goldpreis am 25.11.2024

Goldpreis aktuell und wichtige Marktentwicklungen vom 25.11.2024 im Live-Ticker

Quelle: ChatGPT (OpenAI)

Rückgang des Goldpreises auf 2.625 USD 

Der Goldpreis verzeichnet heute einen Rückgang auf 2.625 USD je Feinunze, was einer Reduktion in Höhe von 85 USD oder etwa 3,14% im Vergleich zum letzten Handelstag entspricht. Dieser Rückgang reflektiert eine Abkühlung der geopolitischen Spannungen und eine veränderte Risikobewertung an den Märkten, was sich insbesondere im Kontext des Nahen Ostens und des Ukraine-Kriegs zeigt. Auch Hinweise auf eine mögliche Anpassung der US-Zinspolitik durch die Federal Reserve haben die Dynamik des Edelmetallmarkts beeinflusst.

Goldpreis unter Druck: Deeskalation im Nahen Osten schwächt Nachfrage

Die Möglichkeit eines Waffenstillstands zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hat die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten deutlich gemildert. Laut dem israelischen Botschafter in den USA könnten beide Seiten eine Einigung in den kommenden Tagen bekannt geben. Berichte von Axios deuten darauf hin, dass beide Parteien die Bedingungen bereits akzeptiert haben. Diese Entwicklungen mindern die Nachfrage nach Gold und führten im Laufe des heutigen Tages zu einem signifikanten Preisrückgang.

Bart Melek, globaler Leiter der Rohstoffstrategie bei TD Securities, erläutert: „Das Verhältnis zwischen Risiko und Gold ist in der Regel positiv. Wenn das Risiko sinkt, sinkt auch die Attraktivität von Gold.“ Dies zeigt sich deutlich im aktuellen Marktgeschehen, da Händler Positionen auflösen, welche sie zuvor zur Absicherung aufgebaut hatten.

Ukraine-Krieg: Eskalation ohne unmittelbare Wirkung auf den Goldpreis

Trotz eskalierender Ereignisse im Ukraine-Krieg bleibt die Unterstützung für den Goldpreis durch geopolitische Risiken begrenzt. In den letzten Tagen haben russische Streitkräfte die ukrainische Infrastruktur erneut massiv angegriffen, während die Ukraine laut Berichten strategische Ziele in Russland - darunter den Flughafen Kursk - getroffen hat.

Papst Franziskus kommentierte die Situation mit einer scharfen Kritik an der „Arroganz der Angreifer“ und zog Parallelen zum Nahen Osten. Während diese Ereignisse das geopolitische Umfeld belasten, zeigt der Goldmarkt eine relative Stabilität, was auf die geringere Marktgewichtung dieser Entwicklungen hinweist.

Marktreaktionen: US-Zinspolitik und neue politische Entwicklungen im Fokus

Ein wesentlicher Treiber für den Rückgang des Goldpreises besteht in der Erwartung einer möglichen Stabilisierung der US-Zinspolitik unter der designierten Trump-Regierung. Die Nominierung von Scott Bessent zum Finanzminister wird als moderat wahrgenommen und beruhigt die Märkte hinsichtlich einer inflationären Eskalation. Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei UBS, erklärt: „Die Wahl von Bessent deutet auf einen weniger aggressiven Handelskrieg hin und reduziert den Inflationsdruck, der Gold als Absicherung weniger attraktiv macht.“

Gleichzeitig hat die robuste US-Wirtschaftsleistung die Spekulationen über weitere Zinssenkungen abgeschwächt. Wichtige Wirtschaftsdaten, darunter das Protokoll der Novembersitzung der Federal Reserve und die Konsumausgaben, könnten weitere Hinweise auf die zukünftige geldpolitische Ausrichtung geben. Solche Entwicklungen beeinflussen die Anziehungskraft von Gold als Anlageklasse erheblich.

Argentinien: Mileis Sparkurs zeigt Wirkung, steigert aber soziale Spannungen

Der sinkende Goldpreis wird auch durch wirtschaftliche Entwicklungen wie jene in Argentinien beeinflusst. Der rigorose Sparkurs des Präsidenten Javier Milei hat die Inflation von 280% auf 193% reduziert. Im Gegensatz zu dieser positiven Entwicklung zeigt sich jedoch im gesamten Land eine steigende Armut. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Diese Entwicklung spiegelt die schwierigen globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wider, welche Anleger dazu bewegen, sich zunehmend auf risikoärmere Investitionen zu konzentrieren.

Goldpreis-Ausblick: Zwischen geopolitischen Risiken und geldpolitischer Stabilität

Trotz des jüngsten Rückgangs bleibt der Goldmarkt gegenüber geopolitischen und makroökonomischen Entwicklungen sensibel. Während der Waffenstillstand im Nahen Osten und moderatere geldpolitische Erwartungen den Preis kurzfristig belasten könnten, dürften Unsicherheiten im Ukraine-Krieg und mögliche langfristige Auswirkungen der US-Wirtschaftspolitik das Edelmetall als stabilisierende Anlage attraktiv halten. Analysten wie Goldman Sachs prognostizieren für 2025 weiterhin Aufwärtspotenzial - insbesondere bei anhaltenden Käufen durch Zentralbanken und einer möglicherweise expansiveren US-Geldpolitik. Investoren sollten die kommenden Wirtschaftsdaten und politischen Entwicklungen genau beobachten, da diese die Marktstimmung und damit die Dynamik des Goldpreises wesentlich beeinflussen werden.


Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.
Dr. Mathias Kunze
Dr. Mathias Kunze, ein erfahrener Ökonom und Wirtschaftsjurist, verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in Unternehmensführung, Marketing, Finanzen und Steuerrecht. Er berät bei Unternehmensgründungen, internationaler Steueroptimierung sowie der Relokation von Individuen und Unternehmen ins Ausland. Als ausgewiesener Experte der Edelmetallmärkte bietet er wertvolle Beratung und Unterstützung. Dr. Kunze hat zahlreiche Studien und Artikel veröffentlicht und wurde für seine Beiträge in Forschung und Lehre ausgezeichnet. Er spricht Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch.
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