Inhaltsverzeichnis
Goldpreis-News: Moderate Bewegung auf 2.650 USD im Kontext von Ukraine-Desertionen und Nahost-Waffenruhe
Dr. Mathias Kunze
10 min. | 29.11.2024 | 22:28 OEZ
Goldpreis aktuell und wichtige Marktentwicklungen vom 29.11.2024 im Live-Ticker
Quelle: ChatGPT (OpenAI)
Goldpreis konsolidiert sich zum Wochenende bei 2650 USD
Der Goldpreis liegt am 29. November 2024 bei 2.650 USD je Feinunze, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vortag bedeutet. Diese Entwicklung unterstreicht den anhaltenden Stellenwert von Gold als sicheres Investment in Zeiten globaler Unsicherheit. Besonders die humanitäre und wirtschaftliche Krise in der Ukraine sowie die anhaltenden geopolitischen Spannungen in Nahost und Russland treiben Anleger dazu, verstärkt auf das Edelmetall zu setzen. Die konsolidierte Bewegung deutet darauf hin, dass Investoren kurzfristige Marktschwankungen abwägen, während die Nachfrage aufgrund von Unsicherheiten über wirtschaftliche und politische Entwicklungen stabil bleibt.
Ukraine im Fokus: Russische Angriffe und humanitäre Krise verschärfen sich
Zum Wochenende zeigt der Ukraine-Krieg weiterhin verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und die militärische Situation im Land. Russische Angriffe richten sich gezielt auf die kritische Infrastruktur, wodurch Strom- und Wärmenetze zerstört, Wasserversorgung unterbrochen und ganze Städte in Dunkelheit und Kälte gestürzt werden. Die ukrainische Bevölkerung steht vor einem harten Winter, in dem sie mit Generatoren, Holzpellets und Kanistern versucht, das Nötigste zum Überleben zu sichern. Hunderttausende Menschen kämpfen unter extremen Bedingungen, während die humanitäre Lage zunehmend verzweifelt wird.
Auf militärischer Ebene weitet sich der Konflikt mit internationaler Beteiligung aus. Nordkoreanische Soldaten unterstützen die russischen Streitkräfte. Heutigen Berichten zufolge wurde ein hochrangiger General bei einem ukrainischen Raketenangriff verletzt. Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie sehr der Krieg zu einem globalen Konflikt geworden ist, der weit über die Region hinausreicht.
Die ukrainischen Streitkräfte sehen sich zudem mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: hohe Desertionszahlen. Zehntausende Soldaten haben ihre Positionen verlassen, was die Verteidigungslinien schwächt und Gebietsverluste beschleunigt. Die Belastungen durch den Krieg und die unzureichende Ausstattung der Truppen führen zu einer zunehmenden Erschöpfung der Verteidigungskräfte. In Kombination mit den massiven russischen Angriffen entsteht eine kritische Situation, welche die Stabilität des Landes weiter gefährdet.
Neue Eskalation in Syrien: Islamistische Offensive und russische Gegenangriffe
Im Nordwesten Syriens spitzt sich die Lage dramatisch zu, nachdem die islamistische Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) in einer groß angelegten Offensive über 50 Städte und Dörfer in den Regionen Aleppo und Idlib eingenommen hat. Beobachtern zufolge handelt es sich um die schwersten Gefechte zwischen Rebellen und Regierungstruppen seit Jahren. Die Offensive hat Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben; viele von ihnen sind ohne Zugang zu ausreichender humanitärer Hilfe. Die Vereinten Nationen berichten von einer zunehmend angespannten Lage, bei welcher insbesondere die Kinder unter schweren Verletzungen durch Explosionssplitterl leiden.
In Reaktion auf die Offensive hat die syrische Regierung mit massiven Gegenschlägen begonnen. Mit Unterstützung russischer Kampfjets wurden mehr als 60 Ziele in den betroffenen Gebieten angegriffen. Die syrische Armee hat zudem Verstärkung nach Aleppo entsandt, um die Rebellen zurückzudrängen und eine weitere Ausweitung der Kämpfe zu verhindern. Trotz der intensiven Gegenoffensive berichten Aktivisten von zahlreichen zivilen Opfern, darunter vier Studierende, die bei einem Angriff auf einen Universitätscampus in Aleppo ums Leben kamen.
Die Eskalation verdeutlicht die anhaltende Instabilität in der Region, welche nach wie vor ein Schauplatz internationaler Einflussnahme ist. Während Russland seine Unterstützung für das Regime von Baschar al-Assad verstärkt, verschlechtert sich die Lage für die Zivilbevölkerung zusehends. Die Entwicklungen zeigen erneut, dass der Konflikt in Syrien weit davon entfernt ist, eine Lösung zu finden.
Nahost-Konflikt: Waffenruhe, neue Eskalationen und widersprüchliche Siege
Im Nahen Osten bleibt die Lage angespannt, obwohl seit einigen Tagen eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah gilt. Während sich beide Seiten offiziell an die Vereinbarung halten, gibt es immer wieder Berichte über Zwischenfälle, welche die Stabilität des Abkommens infrage stellen.
Die Hisbollah feierte die Waffenruhe als "großen Sieg". Ihr Anführer Naim Kassem verkündete in einer Rede, dass die Miliz Israel erfolgreich daran gehindert habe, den Widerstand zu zerschlagen. Solche Aussagen sollen die eigene Anhängerschaft stärken und das Bild einer ungeschlagenen Organisation zeichnen. Dennoch bleibt die Frage offen, wie nachhaltig dieser "Sieg" ist, da Israel weiterhin Luftangriffe auf vermeintliche Hisbollah-Ziele im Süden des Libanons fliegt. Zuletzt wurde ein Lastwagen mit einem Raketenwerfer bombardiert, was das israelische Militär als präventive Maßnahme darstellte.
Im Gazastreifen hingegen zeigt sich ein anderes Bild. Israel setzt seine Angriffe gegen die Hamas fort, wobei allein in der vergangenen Nacht mindestens 40 Palästinenser getötet wurden. Panzer und Luftangriffe prägen weiterhin das Bild der Region, was die humanitäre Lage verschärft. Ähnliche Gewalt ist auch im Westjordanland zu beobachten, wo ein bewaffneter Angriff auf einen israelischen Bus mehrere Verletzte forderte. Zugleich nimmt die Gewalt von Siedlern gegenüber Palästinensern in der Region zu, was die Spannungen weiter anheizt.
Trotz der Waffenruhe im Libanon scheint der Konflikt zwischen Israel und seinen Gegnern in der Region weit von einer langfristigen Lösung entfernt zu sein. Die verschiedenen Fronten verdeutlichen die Komplexität der Lage, bei welcher keine der Parteien bisher bereit scheint, die Grundursachen des Konflikts anzusprechen.
Russland: Wirtschaftliche Krise, militärische Strategien und internationale Spannungen
Russland steht vor großen Herausforderungen, welche sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch gekennzeichnet sind. Der Rubel hat weiter an Wert verloren und erreicht mit 113 Rubel pro US-Dollar einen neuen Tiefstand. Diese Abwertung treibt die Inflation weiter an, welche laut unabhängigen Experten bei etwa 18 bis 20 Prozent liegt. Produkte des täglichen Bedarfs wie Kartoffeln und Butter verzeichnen Preissteigerungen von 60 bzw. 30 Prozentpunkten seit Jahresbeginn. Trotz eines Leitzinses von 21 Prozent, welcher auf 23 Prozent steigen könnte, bleibt die Kontrolle über die Inflation schwierig. Präsident Wladimir Putin bemühte sich bei einem Auftritt in Astana, Ruhe zu vermitteln, doch der Druck auf die russische Bevölkerung und die Wirtschaft nimmt zu.
Um die militärischen Verluste zu kompensieren, bietet Russland verschuldeten Männern einen Schuldenschnitt an, wenn sie sich für den Militärdienst melden. Diese Maßnahme verdeutlicht die personalpolitischen Engpässe der russischen Armee. Gleichzeitig betont Moskau seine finanzielle Widerstandsfähigkeit durch die großen nationalen Goldreserven, welche als Puffer gegen die wirtschaftlichen Probleme dienen sollen.
Auch auf internationaler Ebene gibt es Unruhe. Der Bundesnachrichtendienst (BND) warnte vor möglichen russischen Provokationen auf Spitzbergen, einer norwegischen Inselgruppe, die aufgrund russischer Bergarbeitersiedlungen als potenzieller Konfliktherd gilt. Diese Strategie könnte darauf abzielen, die Solidarität innerhalb der NATO zu testen. Daneben machen Berichte über Sabotageakte in Europa die Runde, die Moskau zugeschrieben werden.
In der Ukraine intensivieren sich die russischen Luftangriffe auf zivile und militärische Ziele. Drohnenangriffe auf Kiew und andere Städte wie Odessa führen zu schweren Schäden an der Infrastruktur, während Vergeltungsmaßnahmen der Ukraine russische Stellungen in den Grenzregionen treffen. Die Spannungen an der Front bleiben hoch; die humanitären Kosten des Konflikts sind enorm.
In einem seltenen öffentlichen Kommentar äußerte sich die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Lage. Sie betonte, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen dürfe und forderte langfristige diplomatische Lösungen. Gleichzeitig unterstrich sie die Notwendigkeit, die Ukraine weiterhin umfassend zu unterstützen. Ihre Worte spiegeln den Balanceakt wider, den viele europäische Staaten zwischen militärischer Hilfe und einer möglichen Friedenslösung zu bewältigen versuchen.
USA und Trump: Politische Umbrüche und neue Militärhilfen für die Ukraine
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump verändert sich das politische Klima in den USA spürbar. Eine neue Umfrage zeigt, dass die Wahrnehmung von Wahlbetrug und wirtschaftlichen Problemen unter seinen Wählern stark abgenommen hat. Vor der Wahl hielten 87 Prozent der Trump-Wähler Wahlbetrug für ein ernsthaftes Problem; nach der Wahl sank diese Zahl auf 36 Prozent. Parallel dazu stieg das Vertrauen in die Wirtschaft: Vor der Wahl sahen nur 8 Prozent der Trump-Wähler die wirtschaftliche Lage positiv, jetzt sind es 28 Prozent. Diese Entwicklungen unterstreichen den starken Einfluss von Trumps Wahlsieg auf die öffentliche Meinung.
Die Polarisierung zwischen Trump- und Harris-Wählern bleibt jedoch bestehen. Während 64 Prozent der Trump-Wähler „sehr optimistisch“ über die zukünftige Regierung sind, zeigt sich bei den Anhängern der unterlegenen Kamala Harris das Gegenteil: 65 Prozent sind „sehr pessimistisch“. Ein heikles Thema bleibt die mögliche Begnadigung der Angeklagten vom Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, die von einer Mehrheit der Wähler abgelehnt wird – jedoch unterstützen 53 Prozent der Trump-Wähler diese Maßnahme.
Gleichzeitig setzt die aktuelle US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden ein deutliches Zeichen zur Unterstützung der Ukraine. Angesichts der eskalierenden russischen Angriffe hat Biden zusätzliche Militärhilfen in Höhe von 725 Millionen US-Dollar angekündigt. Diese umfassen fortschrittliche Waffensysteme, Munition und Verteidigungstechnologien, die speziell auf die aktuellen Bedürfnisse der ukrainischen Streitkräfte zugeschnitten sind.
Die anhaltende Unterstützung der USA zeigt die strategische Priorität, die der Ukraine im geopolitischen Kontext eingeräumt wird. Die neuen Hilfspakete verdeutlichen die Bemühungen, das Land in einer entscheidenden Phase des Konflikts zu stabilisieren, bevor Trump sein Amt antritt und möglicherweise eine andere Haltung gegenüber dem Krieg einnimmt. Die politischen Weichenstellungen der kommenden Monate werden daher entscheidend sein – sowohl für die Ukraine als auch für die internationale Ordnung.
Technische Analyse des Goldpreises: Leichte Aufwärtsbewegung signalisiert Stabilisierung
Der Goldpreis ist am 29. November 2024 mit 2.650 USD je Feinunze leicht gestiegen, was eine Stabilisierung nach den seitlichen Bewegungen der letzten Tage andeutet. Technisch gesehen hat Gold eine wichtige Unterstützung bei 2.640 USD erfolgreich verteidigt, wodurch ein kurzfristiger Aufwärtstrend bestätigt wird. Das nächste Widerstandsniveau liegt bei 2.670 USD, welches bei anhaltender Nachfrage in den kommenden Handelstagen getestet werden könnte.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) bewegt sich mit einem Wert von 55 im neutralen Bereich, was auf eine ausgeglichene Marktstimmung hinweist. Gleichzeitig bleibt der Goldpreis über dem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt, was ein weiteres bullisches Signal impliziert, welches von einer anhaltenden Käuferdynamik getragen wird. Volumenanalysen zeigen zudem, dass die Kaufaktivität bei Preisrücksetzern zunimmt, was auf eine starke Nachfrage bei tieferen Kursniveaus hindeutet.
Die geopolitischen Unsicherheiten - insbesondere im Nahen Osten, in der Ukraine und die anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der NATO - stützen den Goldpreis weiterhin. Zusätzlich dazu tragen Inflationssorgen und eine schwache Performance des US-Dollars zur Attraktivität des Edelmetalls bei. Marktbeobachter gehen davon aus, dass diese fundamentalen Faktoren dem Gold weiterhin Auftrieb geben und kurzfristige Rückgänge begrenzen dürften.
Sollten jedoch die 2.640 USD unterschritten werden, könnte dies zu einer Konsolidierung in Richtung 2.620 USD führen. Umgekehrt eröffnet ein Durchbruch über 2.670 USD je Feinunze das Potenzial für eine Bewegung in Richtung des Novemberhochs in Höhe von 2.685 USD. Anleger bleiben in dieser Phase vorsichtig optimistisch, wobei das technische Gesamtbild für den Moment eine stabile bis leicht positive Entwicklung signalisiert.
Marktausblick: Goldpreis weiterhin im Spannungsfeld globaler Krisen
Der Ausblick für den Goldpreis bleibt von den anhaltenden geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Mit der Stabilisierung bei 2.650 USD je Feinunze bleibt Gold weiterhin eine bevorzugte Anlageform für Investoren, welche Schutz vor Risiken suchen. Die fragile Waffenruhe im Nahen Osten und die eskalierenden Konflikte in der Ukraine - gepaart mit der unsicheren wirtschaftlichen Lage in Russland - treiben die Nachfrage nach sicheren Anlagen weiter an. Auch die zunehmenden Käufe von Zentralbanken und die fortschreitende Entdollarisierung stärken den langfristigen Aufwärtstrend des Goldmarktes. Gleichzeitig bleibt der Goldpreis für kurzfristige Rücksetzer anfällig, was sich insbesondere in Situationen wie bei einer Entspannung der globalen Lage oder einem stärkeren US-Dollar bemerkbar macht. Dennoch bleiben die fundamentalen Treiber intakt und das Ziel von 3.000 USD je Feinunze in den kommenden Jahren erscheint weiterhin erreichbar, insbesondere wenn geopolitische Risiken und wirtschaftliche Unsicherheiten anhalten. Anleger sollten kurzfristige Schwankungen als Teil eines größeren Trends betrachten und ihre Strategie entsprechend ausrichten.