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Goldpreis-News: Seitwärtsbewegung bei 2.637 USD – Geopolitische Konflikte beeinflussen die Märkte

Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.

Dr. Mathias Kunze

5 min. | 28.11.2024 | 21:47 OEZ

Aktueller Goldpreis am 28.11.2024

Goldpreis aktuell und wichtige Marktentwicklungen vom 28.11.2024 im Live-Ticker

Quelle: ChatGPT (OpenAI)

Goldpreis stabil bei 2.637 USD: Stillstand in bewegten Zeiten

Am heutigen 28. November 2024 verbleibt der Goldpreis unverändert bei 2.637 USD je Feinunze. Diese Seitwärtsbewegung reflektiert die gegenwärtige Marktunsicherheit. Trotz zahlreicher geopolitischer und makroökonomischer Entwicklungen, welche in der Vergangenheit oft zu starken Schwankungen führten, zeigen die Märkte zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine abwartende Haltung.

Analysten führen die Stabilität des Goldpreises auf verschiedene Faktoren zurück. Einerseits gibt es keine neuen Entwicklungen bei der Zinspolitik der Federal Reserve, welche traditionell ein starker Einflussfaktor ist. Andererseits haben sich kurzfristige Eskalationen in Nahost und der Ukraine abgeschwächt, ohne jedoch eine klare Entspannung zu signalisieren. Diese Unsicherheit hält Anleger davon ab, größere Positionen aufzubauen oder auf fallende Kurse zu spekulieren.

Israel: Waffenruhe mit der Hisbollah – Atempause ohne Perspektive

Die jüngste Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah wird von Premierminister Benjamin Netanjahu als großer Erfolg dargestellt. Israel konnte die Hisbollah in die Defensive zwingen, die Hamas im Gazastreifen weitgehend neutralisieren und den Iran zumindest vorübergehend in die Schranken weisen. Doch die scheinbaren militärischen Erfolge täuschen nicht darüber hinweg, dass Israel weiterhin im „Kriegsmodus“ gefangen ist.

Netanjahus Rede anlässlich der Waffenruhe reflektiert diese Situation. Statt von Frieden oder langfristiger Stabilität sprach der Premier von einer „Atempause“, die genutzt werden solle, um sich auf künftige Konflikte vorzubereiten. Israel wolle seine Truppen erholen lassen und die militärischen Ressourcen erneuern, um neue Kämpfe führen zu können. Diese Haltung zeigt, dass die gegenwärtige Waffenruhe wenig mehr als eine taktische Pause ist, ohne eine echte Perspektive für eine dauerhafte Lösung zu sein.

Damit bleibt die geopolitische Instabilität im Nahen Osten weiterhin ein kritischer Faktor für den Goldpreis. Erneute Spannungen würden daher den Goldpreis erneut beeinflussen.

Ukraine: Zwischen humanitärer Krise und militärischer Eskalation

Der Krieg in der Ukraine verschärft sich weiter. Russische Angriffe mit neuen Mittelstreckenraketen und Drohnen haben in den letzten Tagen massive Schäden an der Energieinfrastruktur verursacht. Über eine Million Menschen sind aktuell ohne Strom oder Zugang zu sauberem Wasser. Die humanitäre Lage spitzt sich insbesondere in Städten wie Odessa, Kiew und Lwiw dramatisch zu.

Die EU reagiert mit der Ankündigung erhöhter Verteidigungsausgaben. Zudem werden Sanktionen gegen Russland geprüft - insbesondere gegen die so genannte „Schattenflotte“, welche Moskau zur Umgehung von Öl-Embargos nutzt. Nordkoreas unmittelbare Beteiligung am Krieg und die Lieferung von Waffen an Russland markieren eine neue Phase des Konflikts, welche auch im Europäischen Parlament scharf verurteilt wurde.

Diese Entwicklungen zeigen, dass der Krieg keineswegs stagniert, sondern neue Dynamiken gewinnt. Für den Goldpreis bedeutet dies weiterhin ein Spannungsfeld zwischen geopolitischer Unsicherheit und möglichen Marktreaktionen auf langfristige wirtschaftliche Folgen der Krise.

Russland: Zwischen Sanktionen und Aufrüstung

Russlands Reaktionen auf den Ukraine-Krieg umfassen sowohl militärische als auch wirtschaftliche Strategien. Während die EU neue Sanktionen gegen die russische „Schattenflotte“ prüft, intensiviert Moskau die Entwicklung und den Einsatz neuer Waffensysteme. Hyperschallraketen wie die Oreschnik und die Interkontinentalrakete Sarmat symbolisieren den technologischen Wettlauf.

Diese Entwicklungen belasten den Rubel weiter, welcher gegenüber dem US-Dollar erneut an Wert verloren hat. Die russische Zentralbank versucht, durch hohe Leitzinsen von 21% die Inflation zu bremsen, doch die Sanktionen und die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft hinterlassen deutliche Spuren.

Für den Goldmarkt bedeutet dies, dass Russland möglicherweise seine Goldreserven veräußern könnte, um Devisen zu beschaffen. Solche Verkäufe könnten den Markt kurzfristig belasten, während die geopolitischen Spannungen weiterhin den Preis stützen.

Symbolpolitik in Astana: Hackerangriff während Putins Besuch

Während eines Staatsbesuchs von Wladimir Putin in Kasachstan wurde auf einem öffentlichen Bildschirm in Astana kurzzeitig die ukrainische Flagge gezeigt. Kasachische Behörden ermitteln gegen mutmaßliche ausländische Hacker, welche für den Vorfall verantwortlich gemacht werden.

Dieser Vorfall unterstreicht die Spannungen zwischen Russland und seinen Nachbarländern, die sich zunehmend von Moskaus Einfluss distanzieren. Solche symbolischen Aktionen haben zwar keinen unmmittelbaren Einfluss auf den Goldpreis, zeigen jedoch die Fragilität der geopolitischen Lage, welche indirekt den Markt beeinflusst.

Chinas Goldfund: 1.000 Tonnen Reserve entdeckt

Die Entdeckung eines riesigen Goldvorkommens in der zentralchinesischen Provinz Hunan hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Mit geschätzten 1.000 Tonnen Gold in über 40 neu entdeckten Adern könnte dieser Fund Chinas Position als führender Goldproduzent weltweit weiter stärken. Der Wert der neu entdeckten Reserven beläuft sich auf über 83 Milliarden US-Dollar.

China, das bereits rund zehn Prozent der weltweiten Goldförderung liefert, könnte durch diesen Fund seine Importabhängigkeit weiter reduzieren. Die chinesische Goldreserve könnte bei vollständiger Erschließung des Vorkommens um fast 45 Prozent steigen.

Technische Analyse: Stabilität trotz schwachem Momentum

Der Goldpreis bewegt sich seit Tagen seitwärts und notiert aktuell bei 2.637 USD je Feinunze. Trotz anhaltender geopolitischer Spannungen, wozu die Waffenruhe im Nahen Osten und die Eskalation in der Ukraine zählen, bleibt der Markt in einer engen Spanne zwischen 2.600 und 2.670 USD gefangen.

Technische Indikatoren zeigen eine neutrale Haltung des Marktes: Der Relative Strength Index (RSI) notiert knapp unter 50, was auf fehlenden Kauf- oder Verkaufsdruck hindeutet. Auch der gleitende 20-Tage-Durchschnitt verläuft flach, was auf eine geringe Dynamik hinweist. Diese Bewegungsarmut wird durch das niedrige Handelsvolumen untermauert, was signalisiert, dass Marktteilnehmer auf entscheidende Impulse warten.

Wichtig bleibt die Unterstützung bei 2.600 USD. Ein Bruch könnte den Kurs auf die nächste signifikante Marke von 2.550 USD drücken. Umgekehrt könnte ein Anstieg über die 2.670 USD-Marke eine kurzfristige Rallye in Richtung 2.700 USD auslösen.

Marktausblick: Geopolitik und neue Marktimpulse prägen die Erwartungen

Kurzfristig bleibt der Markt wegen der gegebenen geopolitische Entwicklungen insbesondere im Nahen Osten und in der Ukraine anfällig. Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah bietet keine langfristige Stabilität, während die eskalierenden Angriffe in der Ukraine den Fokus weiterhin auf den Krieg richten. Chinas jüngster Goldfund könnte mittelfristig den globalen Markt beeinflussen, wenn das geförderte Gold in den Handel gelangt.

Makroökonomisch richtet sich die Aufmerksamkeit auf die USA: Die Fed bleibt vorerst neutral, doch neue Wirtschaftsdaten könnten Spekulationen über mögliche Zinssenkungen antreiben. Sollte sich die Inflation weiter verlangsamen, könnte dies den Dollar schwächen und den Goldpreis unterstützen.

Langfristig bleibt der Ausblick für Gold stabil bis positiv. Zentralbankkäufe - insbesondere aus Schwellenländern - und die Entdollarisierung stärken die strategische Nachfrage. Analysten erwarten bis Mitte 2025 weiterhin Preise in der Nähe der 3.000-USD-Marke, welche obendrein durch geopolitische Risiken und die anhaltende Unsicherheit auf den Rohstoffmärkten gestützt werden.


Dr. Mathias Kunze, economist and business lawyer.
Dr. Mathias Kunze
Dr. Mathias Kunze, ein erfahrener Ökonom und Wirtschaftsjurist, verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in Unternehmensführung, Marketing, Finanzen und Steuerrecht. Er berät bei Unternehmensgründungen, internationaler Steueroptimierung sowie der Relokation von Individuen und Unternehmen ins Ausland. Als ausgewiesener Experte der Edelmetallmärkte bietet er wertvolle Beratung und Unterstützung. Dr. Kunze hat zahlreiche Studien und Artikel veröffentlicht und wurde für seine Beiträge in Forschung und Lehre ausgezeichnet. Er spricht Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch.
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